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AutorenbildPetra von Alvensleben

Täterintrojekte

Aktualisiert: 11. Dez. 2019

Wenn man Gewalt erfahren hat oder aber auch nur sehr streng erzogen wurde, wenn man Ablehnung erfahren hat oder das Gefühl vermittelt wurde, man sei nichts wert, dann kommt es in den meisten Fällen zu folgender Dynamik:

Um sich selbst zu schützen und die Situation noch irgendwie erträglich zu machen, übernimmt man die Sicht des Täters. Da Hilflosigkeit, Wertlosigkeit und Ohnmacht schwer auszuhalten sind, beginnt man nun, sich auch die Macht des Täters anzueignen: man wird so wie er.

Der Preis dafür ist die Aufgabe des Selbst, der gesunden inneren eigenen Stimme. Man verliert allmählich den Kontakt zu seiner Intuition, hält "die Stimme des Täters" für die eigene und "vergisst" irgendwann, wie sich die eigene Stimme anfühlt. Das Eigene kommt einem wie der Feind vor, der bekämpft werden muß = Autoaggression. Statt uns gegen etwas zu wehren, das uns nicht gut tut, richten wir die Wut gegen uns selbst.

So wird man ferngesteuert und handelt auch noch Jahre später als Erwachsener im Sinne des Täters. Man unternimmt Heilungsversuche, begibt sich in verschiedene Therapien, die vielleicht im Ansatz immer wieder Fortschritte bringen.

Doch wenn man nicht lernt, sich vom Täter zu unterscheiden und ihn sogar aus dem eigenen inneren Raum hinauszuschicken (gesunde Abgrenzung), werden die Heilerfolge immer wieder mit großen Rückschritten enden.

Manch einer versucht beides: er begibt sich auf seinen eigenen kraftvollen Weg und versucht gleichzeitig, dem Introjekt zu dienen, was ein unglaublicher Kraftakt bedeutet und scheitern muss. Es bedeutet eine starke Aufspaltung der eigenen Person. Ein anderer vergißt gänzlich, wer er war und wie er sich anfühlt. Das Eigene fühlt sich fremd an, das Fremde erscheint vertraut. Der eigene Weg fühlt sich falsch an. (Selbstsabotage)

Manchmal ist diese Haltung sogar sehr komfortabel, was eine Veränderung besonders schwer macht, denn warum soll man etwas Komfortables aufgeben?

In der Aufstellungsarbeit können wir diese Aspekte deutlich sichtbar machen und schrittweise lösen. Ziel ist es, den eigenen inneren Anteil immer besser zu fühlen und kennenzulernen und den Mut zu entwickeln, das "Fremde hinauszuschicken". Wir lernen, den eigenen inneren Raum zu schützen und zu bewahren. Manchmal entsteht sogleich große Freude und Kraft. Manchmal aber gerät man zunächst in eine Art Schockzustand, weil man nun die Welt mit anderen Augen sieht und erkennt, wer und was einem nicht guttut. Es bedeutet die Veränderung von Kontakten, die zuvor Sicherheit zu bieten schienen.

Kann sein, daß es ganz einfach ist, wenn man es ersteinmal bewusst erkannt hat. Kann sein, daß es einen längerern Weg mit Rückschritten bedeutet.

Folgende Formate stehen euch in der "Praxis für Systemaufstellungen" bei diesem individuellen Prozeß zur Verfügung:

* Einzelarbeit, um im geschützten Rahmen zu arbeiten, bei akuten oder auch länger andauernden prozeßhaften Themen

* Gruppenseminare, um gemeinsam mit anderen akute Themen zu bearbeiten und die Kraft der Gruppe zu nutzen und um auch als Stellvertreter/ Beobachter durch die Themen der anderen zu lernen

* Jahresgruppen, um zu trainieren und sich immer wieder zu erinnern, wer man ist

* schamanische Reisen, um durch die Kraft der Bilder und deren tiefen Symbolgehalt verborgene Antworten zu finden. Unsere Krafttiere sind hier wichtige Begleiter, Lehrmeister und Beschützer.....

* Experimentier-Gruppe, um sich dem Feld anzuvertrauen und den Lösungsschritt zu erhalten, der im Moment richtig erscheint und auch, um neue Erkenntnisse über das Geheimnis des Miteinanders zu erhalten. Alles, was wir wissen müssen, ist bereits da......

* Ausbildung, um eines Tages selbst die Aufstellungs-Methode auf eigene Art und Weise für Menschen anzubieten

Was allen Formaten gemein ist: ihr bekommt die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln. Viele von euch wissen bereits eine Menge, wenn sie zu mir kommen. Doch das kognitive Wissen allein reicht oft nicht aus. Um etwas zu verändern, muß man es fühlen, es erfahren. Erst dann kann sich etwas wandeln. Es ist ein schamanischer Weg. Du musst nichts glauben. Nur, was du erfährst zählt.... ....und ihr werdet erkennen, dass Freude und Traurigkeit das Gleiche sind.......



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